Die im Bund gescheiterte Hygieneampel wird in NRW im Sommer diesen Jahres erprobt.
Dieser von der Landesregierung NRW begangene Sonderweg war bereits nach dem Scheitern bekannt geworden. Was fehlte waren Details.
Genau diese stehen nun fest.
Die auf zwei Jahre angegelegte Testphase soll in den Städten Duisburg und Bielefeld durchgeführt werden.
Im Internet sollen dann die Ergebnisse der staatlichen Kontrolle in Form von Ampelfarben, also rot, gelb und grün veröffentlicht werden. Wobei grün für ein sehr gutes Kontrollergebnis in Sachen Hygiene des Restaurants und rot für ein schlechtes Ergebnis steht.
Traditionell ist die Gastronomie, betroffen von der Versuchsphase in Duisburg und Bielefeld sind über 2000 Gastronomiebetriebe, von dieser Idee der Landesregierung nicht begeistert.
Denn die Gastronomen befürchten, dass es zum Pranger im Internet kommen könnte, wenn ihr Restaurant dort mit einem schlechtem Kontrollergebnis auftaucht und nach Monaten, also erst nach der nächsten staatlichen Kontrolle, das nächste, bessere Testergebnis online gestellt wird.
Doch ist diese Angst vor dem Internet eigentlich berechtigt, überhaupt angebracht?
Klares ja für Gastronomen, die "Dreck am Stecken haben". Für die ordentlich arbeitenden Betriebe besteht wenig Anlass zur Sorge. Außerdem existieren im Internet jede Menge Bewertungsportale, bei denen Gäste sich "Luft machen" über ihre Restauranterfahrungen.
Der Gastronom von heute ist auch da gefragt, muss da ständig "auf der Hut sein", das Web beobachten.
Doch ganz unabhängig davon: Erst bei 41 Fehlerpunkten schlägt die geplante Hygieneampel in NRW von grün auf gelb um. Schluss ist bei desolaten 80 Fehlerpunkten. Bedeutet also, dass 50% Fehlerquote noch für ein sehr gutes Ergebnis reichen.
Fakt ist, was die Veröfflichung von Kontrollergebnissen betrifft, dass z.B. in Dänemark durch den im Jahr 2001 eingeführten Smiley und Hygienekontrollbericht, der dort deutlich sichtbar an jedem Restaurant ausgehängt sein muss, die Hygiene in den Küchen eine Besserung erfuhr.
Fakt ist allerdings auch, dass dieser Smiley in Dänemark differenzierter ist, mehr als nur drei Kategorien hat.